Sehnde (uk). Es war mehr als nur eine Feierstunde, es war eine sensibel gestaltete Festlichkeit, die Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke mit einer Einführungsrede zum Schicksal jüdischer Einwohner Sehndes eröffnete. Dr. Regina Runge-Beneke führte anschließend in die Feierstunde ein: „Dieses Projekt hat eine Vorgeschichte, es begann 1993 in der KGS Sehnde und findet heute seinen vorläufigen Abschluss. Am 11. Mai 1995 fand im Forum der KGS Sehnde die Gedenkfeier zum 50. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Gewaltherrschaft statt.“
2012 entstand die Projektgruppe Stolpersteine mit Anne Heineke, Dr. Regina Runge-Beneke, Angelika Thomaier, Jürgen Wattenberg und Ines Raulf. In diesem Jahr nun übergab die Künstlerin Rahel Bruns die Publikation zur Gedenktafel. Genau ein Jahr nach der Enthüllung der Gedenktafel in 2014 und 77 Jahre nach der sogenannten Pogromnacht am 9. November 1938. Rahel Bruns beschrieb ihre Erstellung der Publikation, hier spiegelt sich die Zerstörung der damaligen Zeit wieder.
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 passierte eine neue Stufe der Judenverfolgung durch die Zerstörung jüdischer Friedhöfe, Wohn- und Geschäftshäuser sowie Synagogen. Es kamen in dieser Nacht 91 Menschen um. Insgesamt wurden mehr als 30.000 Menschen inhaftiert.
Die Jazz-AG gab der Feierstunde einen feinen musikalischen Rahmen, während das „Quartett“ vom litarischen Quintett Uetze, Gedichte, Lyriken und Buch-Passagen von der Jüdin Mascha Kaleko interpretierten. Die entstandene Betroffenheit wurde am Schluss der Feierstunde durch die Jazz-AG mit dem englischen Lied: Makin’ Whoopee, gesungen von Nina Graumüller, wieder ein wenig aufgehoben.