Sehnde (str/uk). Die „Kunststätte Bossard“ bei Jesteburg und die Lüneburger Heide bei Wilsede waren das Ziel der diesjährigen Tagesfahrt der Sehnder Gruppe des Heimatbundes Niedersachsen. Die SehnderSchatzmeisterin Ursula Ostmann und der Heimatbund-Präsident Heinz-Siegfried Strelow, die dieseExkursion organisiert hatte, zeigten sich erfreut, dass fast 50 Gästeteilnahmen. Bei schönstem Sommerwetter brach die Gruppe am 16. August in Richtung Jesteburg auf.
Hier wurde die einsam in einem Waldstück gelegene „Kunststätte Bossard“ besichtigt. Diese Anlageträgt den Namen ihres Gründers Johann Michael Bossard, einem in der Schweiz geborenenDozenten an der Hamburger Kunstgewerbeschule, der sich hier in der Nordheide Anfang des 20. Jahrhunderts ein Refugium schuf, das als „Gesamtkunstwerk“ Architektur, künstlerisch-handwerklichesSchaffen und autarke Selbstversorgung vereinte. Bossard war dabei stark von der Heimatschutz- und Lebensreformbewegung beeinflusst. Die Sehnder besichtigten neben denweitläufigen Grünanlagen auch das Wohn- und Atelierhaus Bossards, dessen Edda-Saal mitMotiven aus der altnordischen Sagenwelt starke Eindrücke hinterließ. Höhepunkt für die meisten aber war der bewusst an einen Sakralraum erinnernde „Kunsttempel“, der 1924 im sogenannten „Backstein-Expressionismus“ errichtet wurde. Nach Bossards Tod führte dessen Witwe das Werkweiter und heute betreut eine Kulturstiftung die Anlagen.
Anschließend ging es weiter nach Undeloh. Hier bestiegen die Teilnehmer - nach einer Mittagspause - drei Kutschen, und wurden nach Wilsede durch den Naturschutzpark kutschiert. Dabei erfreuten sie sich an den weiten Heideflächen und äsenden Heidschnucken. ImHeidjerdorf Wilsede konnte gebummelt oder auch ein bäuerliches Museums „Dat ole Hus“ beäugt werden. Mit einer Vesperin Bispingen klang der gemütliche Tag im Norden Niedersachsens aus.