Sehnde (sü/uk). Der Gedenkstein, der an den einzigen Sehnder Toten des deutsch-französischen
Krieg 1870/71, Carl-Hermann Osterwald erinnert, ist in der Nordstraße von Sehnde vor dem
Hof Bortfeld wieder aufgestellt worden. Mitarbeiter des Sehnder Bauhofes haben unter der Leitung
von Steffen Bartelt nach entsprechender Vorbreitung am 24. April den Gedenkstein gesetzt.
Carl-Hermann Osterwald war seinerzeit der einzige Soldat aus Sehnde, der in diesem Krieg gefallen
ist. Der an ihn erinnerende Gedenkstein stand jahrelang unbeachtet und verwittert am Rande
des Parkplatzesbeim Sehnder Stadion. Im Zuge des Ausbaus der Straße „Am Stadion“ wurde
der rund 350 kg schwere Obelisk vom Bauhof Sehnde entfernt und eingelagert. Nun ist das Denkmal an den Ort des Hofes zurückgekehrt, von dem Osterwald stammte. Eine Inschrift oberhalb
des Balkens des nahegelegenen Scheunentors erinnert gleichfalls an die Familie Osterwald, die diesen Hof bis 1905 bewirtschaftet hatte. Insofern stellt der neue Standort nun einen direkten Bezug zur Vergangenheit des Gefallenen dar und wurde aus diesen Gründen vom Sehnder Ortsrat
und dem Sehnder Heimatbund im vergangenen Jahr entsprechend favorisiert. Der Heimatbund hatte auch an eine Aufstellung auf dem alten Friedhof vor der Kreuzkirche gedacht.
Carl-Hermann Osterwald war Soldat der ersten Kompanie des Hannoverschen Füsilierregiments
Nr. 73 und zog 1870 in den deutsch-französischen Krieg. Am 16. August 1871 starb er an
den Folgen eines Bauchschusses auf Schloss Aubigny bei Metz, so steht es auf seinem Gedenkstein.
Ortsbürgermeister Helmut Süß und sein Stellvertreter Hartmut Völksen freuen sich, das nach
rund einem Jahr der Standortentscheidung des Sehnder Ortsrates das Denkmal nun endlich
an seinem dafür vorgesehenen Platz aufgestellt werden konnte. Heinz-Siegfried Strelow vom
Heimatbund sagte bei der Wiederaufstellung: „Über den ersten und zweiten Weltkrieg erfahren
die Kinder noch in der Schule, aber der Krieg von 1870/71 ist völlig in Vergessenheit geraten,
obwohl er tragische Weichenstellungen für ganz Europa legte.“