Region (red/uk). Über 110.000 Frauen und Männer in der Region Hannover sind verschuldet oder akut von Überschuldung bedroht. Hauptauslöser dafür sind: Arbeitslosigkeit oder gescheiterte Selbstständigkeit (rund 28 Prozent), Krankheit oder Sucht (18,9 Prozent), unwirtschaftliche Haushaltsführung (16 Prozent) sowie Tod des Partners oder Trennung (13 Prozent). Die Region fördert regionsweit 27 Schuldnerberatungsstellen - mit insgesamt über 2,5 Millionen Euro in den Jahren 2014 bis 2016. Das geht aus dem aktuellen Bericht über die Förderung von Schuldnerberatungsstellen vor, der am 12. September dem Ausschuss für Soziales, Wohnungswesen und Gesundheit der Region Hannover vorgelegt wurde.
"Die Ursachen für eine Überschuldung sind vielfältig:Arbeitsverlust, Trennung oder auch einfach schlechter Umgang mit Geld - die Folgen aber sind oft dramatisch" so Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover. Dann hilft nur eine frühzeitige und gute Beratung durch eine staatliche Schuldnerberatung.
In der Region Hannover sind knapp dreiviertel der Menschen, die die geförderten Beratungsstellen in Anspruch genommen haben, im Alter zwischen 31 und 60 Jahren. Fast die Hälfte der Ratsuchenden (48,7 Prozent) war im vergangenen Jahr zum Zeitpunkt des Beratungsgesprächs ohne Arbeit. Rund 45 Prozent der beratenen Haushalte verfügten im Zeitraum von 2014 bis 2016 nur über ein monatliches Gesamteinkommen bis zu 1.000 Euro. Ein Drittel der Schuldnerinnen und Schuldner hatte eine Gesamtverschuldung von bis zu 5.000 Euro. Der Großteil der verschuldeten Menschen ist allein stehend: Fast die Hälfte der Beratenen hat im vergangenen Jahr allein gelebt (45 Prozent), knapp 30 Prozent in einer Ehe oder einer Lebensgemeinschaft. Der Anteil der Alleinerziehenden liegt bei 15,7 Prozent. Hilfe gibt es bei den Schuldnerberatungen in der Region.