selbst beim Fleischerstand, beim Arbeitsamt, beim Einwohnermeldeamt, bei der KfZ-Anmeldestelle, usw. Das macht auch alles Sinn. Dass es beim Fleischerstand auch Sinn macht, habe ich kürzlich mit viel Schmach erfahren müssen. In einem großen Supermarkt in Burgdorf, den ich sonst noch nie betreten hatte, da er nicht in meiner Nähe ist und ich eigentlich meine Wurst und Fleisch im Fleischerei-Fachgeschäft kaufe, wollte ich nur mal schnell einen Rinderbraten für Sonntag einkaufen. Riesig groß war die Wurst- und Fleischtheke mit sehr guter Auswahl. Ich schlenderte also zum Fleischerstand, um zu sehen, was es hier so gab. Davor dicht gedrängt eine riesige Schlange an Menschen, und so konnte ich nur durch die Menschen hindurchlugen. Da lag in Massen Wurst, Schinken usw. Ein Stücken weiter große Fleischstücke vom Rind, Kalb und Schwein. Hier würde ich also meinen Rinderbraten bekommen. Und welche Freude, am Fleischstand keine Menschen, also blieb ich hier stehen und suchte Augenkontakt mit einer Verkäuferin. Haben Sie das auch schon einmal probiert? Mich sah man einfach nicht. Irgendwann fragte eine mal, wer ist jetzt dran? Da ich lange Geduld bewiesen hatte, sagte ich: „Ich hätte gerne nur Fleisch.“ Was da los war, können Sie sich nicht vorstellen.
Hinter mir die Menschenmenge vor der Wurstauslage und ein kräftiges Raunen; und vor mir mit giftigem Blick und böser Stimme die Verkäuferin. „Haben Sie denn eine Nummer gezogen?“ „Eine Nummer? - Nein.“ „Ja, alle die dort stehen warten auf Wurst u n d Fleisch. Da müssen Sie sich eine Nummer ziehen und dann kommen Sie auch dran.“ Nach so viel Schmach habe ich dann
hier auf meinen Rinderbraten verzichtet und ging wie ein geprügelter Hund davon. Uli