Offensichtlich scheint es in jeder Familie das Gleiche zu sein. Die Tiere haben es am besten. Verwöhnt von morgens bis abends, vom jüngsten bis zum ältesten Familienmitglied,genießen Haustiere Sonderrechte und Sondervorteile. Erst kürzlich durfte ich während eines nettenKaffeenachmittags erleben, wie gut man es als Katze hat: ‚Herr Kater Flöckchen’ stolzierte zur Terrassentür und wurde von Frauchen hinausgelassen. Keine zwei Minuten waren vergangen, da stand Flöckchen von außen vor der Terrassentür und verlangte Einlaß. Frauchen stand aufund ließ Flöckchen herein. Doch drinnen schien es Flöckchen doch nicht ganz zu passen, also wollte er wieder hinaus. Frauchen aber verneinte: „Jetzt bleibst du drin, ich renne dochnicht dauernd für dich hin und her.“ Und was geschah? Herrchen stand auf und öffnete: ‚Herrn Flocke’ die Tür. Dochdamit nicht genug. Flöckchen besann sich schon nach sehr, sehr kurzer Zeit, dass es vielleicht drinnen doch interessanter sein könnte und wünschte wieder Einlass.Gewohnt, dass Frauchen seinen hohen Ansprüchen nicht ganz nachkommt, schaute er durch die Tür derart aufdringlich zu seinem Herrchen, dass dieser ohne Überlegung aufstand und die Tür öffnete. Damit handelte er sich natürlich eine Rüge von Frauchen ein. Doch was stört sich Flöckchen daran? Zwei-dreimal durch das Zimmer marschiert, mir freundlich „Guten Tag“ gesagt und dann könnte er ja mal wieder sehen, ob draußen inzwischen etwas Neues passiert sei. Also stelzte er abermals zur Tür, Herrchen stand auf und öffnete ihm diese. Dieses Schauspiel schaute ich mir etliche Male hintereinander an undbewunderte dann den Hausherrn: „Bei Ihnen möchte ich auch Katze sein!“ Ich schlug in die richtige Kerbe, denn meine Gastgeberin meinte: „Na, das müssten Sie erst mal morgensbeim Frühstück erleben, da sitzt mein Mann noch gar nicht wieder richtig, da steht er schon wieder auf, damit der Kater zu seinem Recht kommt.“ Herrchen verteidigte sich: „Na ja, wenn mich ‚Flocke’ so anguckt, schließlich kann er sich ja die Tür nicht allein aufmachen!“ Damit hat er natürlich Recht.

So durfte ich es dann auch in einer anderen Familie erleben, dass extra für Kater Moritz eine Katzentür in die Haustür eingebaut wordenwar. So hatte es Moritz sehr gut. Er marschierte rein und raus, so oft und wann er gerade wollte. Traurig hinterher schautenur Henry, ein Colli, der zu seinem Verdruss viel zu groß für diese Katzentür war. Ich sagte es ja schon ‚Katze’ müsste man sein!  Uli